Architecture meets Fashion

 

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, bzw. Identität, ist ein Prozess, der durch bewusste Wahrnehmung geschärft werden kann. Körper, Kleidung, und unsere Umgebung können als 3 „skins“, die uns umgeben, verstanden werden. Die Schülerinnen der Modeklasse waren während ihres ersten Workshop Tages damit konfrontiert, dass experimentelle Schneiderkunst keine dekorative Angelegenheit ist. Gedanken und Gefühle erweitern den Raum um eine Person herum, wodurch physische Barrieren plötzlich fließend-organisch vorkommen können. Diese Erfahrung manifestierte sich in Form von einer textilen Rauminstallation, die das Haus Dellacher völlig veränderte. Eine Kleingruppe verlängerte das Wohnzimmer über die Terrasse bis zum Garten. Ein anderes Trio grenzte den Essbereich subtil ab, womit die Intimität des Essrituals intensiviert werden konnte. Schlafzimmer, Bibliothek, und Werkstatt trennten sich durch die stoffliche Umgestaltung von ihrer strengen Symmetrie. Die Farben, Stärken und Strukturen der Garne wählten die Schülerinnen so, dass die, im Vorfeld durch theatralische Improvisation fixierte, Stimmungen symbolisierten. Auf die räumliche und emotionale Erkundung konnte die Schülerinnen bei der spielerischen Erschaffung neuer Körpersilhouetten zurückgreifen. Eine kubistische Umstrukturierung des zweidimensionalen Hausgrundrisses und Transformation als stoffliches Gehäuse erlaubte eine Annäherung an Konzepte der zeitgenössischen, avantgardistischen Mode.

Text: Mag. art. Szidonia Szep

Team:

Architekturverein Das Dellacher; Katharina Bürger, Johannes Handler und Kunstvermittlung; Mag. art. Szidonia Szep

Gemeinsam mit der Modeschule Oberwart

 

Gefördert von Culture Connected/OeAD